Zum Tode von Ingo Kock

In Werder nahe Potsdam aufgewachsen, fand der Sohn zweier Lehrer früh zur Musik. Als Autodidakt erlernte Ingo Kock Bassgitarre und wurde Bandleader der Bluesband „Ujamaa“. Und auch der Technik galt seine Leidenschaft, was ihn schließlich zum Studium der Informationstechnik und theoretischen Elektrotechnik an die technischen Hochschule Ilmenau führte. Es folgten Tätigkeiten als Entwicklungsingenieur für Handfunksprechgeräte im Funkwerk Köpenick und als Prüfingenieur bei der Technischen Kontroll-Organisation (TKO) im Schaltgerätewerk Werder. 1979 wechselte er in die Abteilung Tontechnik des DEFA Studios für Spielfilme in Babelsberg und arbeitete dort ab 1986 als Musiktonmeister.

„Ich betreute den Umbau des Musikateliers der DEFA und später dann die Projektierung eines Mischateliers und zweier Synchronstudios. Mit diesen Erfahrungen projektierte ich das große Mischatelier der DEFA für Dolby-Stereo Mischungen. 1990 war ich im Musikatelier der einzige Tonmeister und wurde für alle Musikaufnahmen im DEFA Studio für Spielfilme verantwortlich, da der Kollege in Rente gegangen war“, so Ingo Kock über seine DEFA-Zeit. 1982 begann er zunächst als Gastdozent an der Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg und wurde 1994 zum Professor für das Fachgebiet „Tongestaltung“ berufen. Er führte diese Arbeit sogar über seine Emeritierung bis 2022 als Gastprofessor weiter. Seit fast einem Vierteljahrhundert war er Mitglied im VDT. Er unterstützte diverse VDT-Filmtonseminare und war auch auf Tonmeistertagungen aktiv.

Mit Ingo Kock verlieren wir einen leidenschaftlichen und aufrichtigen Kollegen, dem die Nachwuchsförderung sehr am Herzen lag. Er wurde 70 Jahre alt. Wir trauern mit den Angehörigen.